In Anteilnahme und großer Trauer
Wir sind tief erschüttert über den Tod eines 10-jährigen Mädchens in unserer Einrichtung. Mit großer Betroffenheit nehmen wir Anteil und sind in Gedanken und im Gebet bei den Eltern, der Familie und unseren Kindern sowie den Kolleginnen und Kollegen. Unser Mitgefühl gilt ihnen allen.
Zu den Ereignissen vor Ort können wir keine Angaben machen und verweisen auf die Staatsanwaltschaft und das laufende Ermittlungsverfahren. Ein Kriseninterventionsdienst der Polizei und ein weiteres örtliches Kriseninterventionsteam sind bei uns im Einsatz, um sich um die Kinder und Mitarbeiter zu kümmern. In der Einrichtung selbst wurde sofort ein Krisenteam gebildet, um die Kinder und Jugendlichen aufzufangen. Sie müssen in der akuten Krisensituation und in den folgenden Wochen und Monaten behutsam und individuell begleitet werden, damit sie das traumatisierende Ereignis verarbeiten können.
Seitens unseres Trägers, der KJF Regensburg, werden alle Kräfte mobilisiert, um vor allem die Kinder und die Mitarbeiter vor Ort in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Fachstellen sind in die Krisenintervention einbezogen und wo erforderlich eingesetzt: Pastoralreferent, eine in der Trauer- und Sterbebegleitung ausgebildete Kollegin aus einer umliegenden Einrichtung und Traumapädagogen. Sie können insbesondere die Kinder aber auch die Mitarbeiter engmaschig begleiten. Experten aus der Jugendhilfe, eine Psychologin aus der Beratungsstelle in Tirschenreuth stehen bereit, um zu helfen. Selbstverständlich arbeitet die Einrichtung mit allen beteiligten Behörden und Stellen transparent zusammen.
Das Wichtigste für die Kinder sind in dieser Situation Struktur, Sicherheit und die Begleitung durch vertraute Bezugspersonen. Was die Maßnahmen betrifft, sind Experten der KJF, unter anderem aus umliegenden Einrichtungen, im Krisenstab einbezogen und werden helfen, wo notwendig. Die Kinder brauchen in dieser Situation vertraute Menschen, die sich bisher um sie gekümmert haben und weiterhin stabil um sie kümmern. Sie brauchen das Angebot, alle Fragen stellen zu können, die sie haben, und sie brauchen kind- und altersgerechte Antworten. Das sind für kleine Kinder andere Antworten als für ältere Kinder. Sie brauchen wieder Normalität.
Jetzt ist alles „unnormal", es sind viele Polizisten und Journalisten auf dem Gelände. Die Kinder brauchen die Sicherheit, dass es nach dem Ausnahmezustand wieder normal weitergeht. Der psychologische Fachdienst der Einrichtung wird den Kindern wochen- und monatelang zur Seite stehen und sie begleiten. Kinder, die von extern Hilfe brauchen, bekommen dies in Form therapeutischer Angebote. Auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie kann selbstverständlich einbezogen werden. Die Jugendhilfe-Einrichtungen der KJF pflegen hier eine gute Zusammenarbeit. Die Kinder brauchen jetzt Ruhe.
Wir werden ein Ritual finden, mit dem sich unsere Kinder von dem Mädchen verabschieden können, zum Beispiel im Rahmen einer Andacht. Den Eltern bieten wir selbstverständlich Begleitung und Unterstützung an.
Danke für jede Anteilnahme, jedes tröstende Wort und den großen Zusammenhalt.