Behörden, Träger und Einrichtung arbeiten Hand in Hand
Gestern, am Freitag, den 28. April 2023, haben das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof eine weitere Presseerklärung zum Tod eines zehnjährigen Mädchens in der Jugendhilfeeinrichtung St. Josef Wunsiedel der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg veröffentlicht. Darin äußerten sie auch, dass sie am gleichen Tag für O-Töne zum Inhalt ihrer Pressemeldung zur Verfügung stehen.
Kindern Sicherheit und Normalität geben
Der Krisenstab der KJF hat vor diesem Hintergrund unmittelbar beraten, welche Maßnahmen weiterhin intensiv notwendig und zusätzlich erforderlich sind. Denn Handlungsmaxime in der Krisenintervention waren und sind der Schutz und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen sowie der betreuenden Fachkräfte in der Jugendhilfeeinrichtung St. Josef in Wunsiedel. Es war davon auszugehen, dass die veröffentlichten Erkenntnisse eine erneute Welle an Medienanfragen und -berichten auslösen.
Seit 26 Tagen leben die Kinder, die Fachkräfte und die Einrichtungsleitung in St. Josef im Krisenmodus, müssen mit extremen emotionalen Belastungen umgehen und das Geschehene verarbeiten. Sie bekommen deswegen alle Unterstützung, die sie brauchen, helfen und stützen einander mit unglaublichem Einsatz in dieser schweren Zeit. In der Traumapädagogik und Trauerarbeit ausgebildete Kolleginnen und Kollegen begleiten sie ebenso wie der psychologische und pädagogische Fachdienst der Einrichtung. Dienste werden doppelt besetzt, damit sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher fühlen und sich austauschen können. So ist es gelungen, den Kindern Stück für Stück Normalität zurückzugeben, ihnen Angst zu nehmen und ein sicheres Umfeld zu schaffen.
Heute nahmen in der Basilika in Waldsassen viele Menschen Abschied von dem Mädchen. Mit bewegenden Gesten gestalteten die Kinder aus der Einrichtung die würdige Trauerfeier mit.
Umsichtig und sorgsam durch die Krise begleitet – DANKE dafür!
Der KJF-Krisenstab und die Einrichtungsleitung von St. Josef in Wunsiedel blicken auf eine Zeit zurück, in der viele Menschen einfühlsam und sorgsam den Kindern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Seite gestanden sind. Die ermittelnde Behörde, die Kriminalpolizei, die Staatsanwaltschaft, Heimaufsicht und Jugendamt haben Hand in Hand zusammengearbeitet und dabei besonders das Wohl der Kinder im Blick gehabt. Die Einrichtung arbeitete von Anfang an mit allen beteiligten Behörden und Stellen intensiv und transparent zusammen.
Besonderer Dank gilt der Polizei, denn sie sichert bis heute das Gelände ab und schützt die Gemeinschaft in St. Josef. Die Kinder fühlen sich damit wohl und nehmen die Polizistinnen und Polizisten sehr positiv wahr, was ebenso für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt. Dieses Resümee bei aller Trauer, allen Ängsten und Belastungen ziehen zu können, dafür sind die Verantwortlichen in der KJF und in St. Josef dankbar. Ihre Anerkennung gilt vor allem der Polizei und ihrem Krisenteam.
Kinderrechte schützen
Nach der Veröffentlichung der neuen Erkenntnisse durch die Staatsanwaltschaft werden Träger und Einrichtung die Krisenintervention wie bisher gewährleisten und dabei vor allem darauf achten, die Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu stabilisieren und zu schützen. Aufgabe des Trägers ist es dabei auch, Presseanfragen zu bearbeiten. Die KJF kann zur Krisenintervention Auskunft geben und verweist in allen anderen Fragen an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken, das in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft während der Ermittlungen berichtet.
Sorge bereiten indes verstörende Darstellungen und reißerische Inhalte in der Boulevardpresse und auf Social-Media-Kanälen. Während der letzten drei Wochen im Krisenmodus kostete es die Einrichtungsleitung in St. Josef und die pädagogischen Fachkräfte viel Kraft, mit manchen Veröffentlichungen umzugehen. Es war immer wieder erforderlich, sich den Kindern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern intensiv zuzuwenden, wenn Spekulationen und falsche Darstellungen Ängste auslösten, verunsicherten und weitere Fragen aufwarfen. Manche Inhalte machten fassungslos, verzweifelt oder wütend. Im emotionalen Ausnahmezustand belastete dies die Kinder und Fachkräfte zusätzlich.
Seitens KJF und Einrichtungsleitung steht auch hier der Schutz der Kinder und das Kindeswohl an oberster Stelle. Als Anwälte für die ihnen anvertrauten Kinder sensibilisieren sie die breite Öffentlichkeit dafür, dass die Rechte der Kinder respektiert und geschützt werden müssen. Dies ist zugleich auch ein Appell an die Medien!
Christine Allgeyer
Persönliche Referentin des Direktors
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V.
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